Draußen sein und mein Umgang mit Dreck

Je nachdem zu welcher Jahreszeit unsere Zwerge geboren werden, stellt sich relativ schnell die Frage, wie man anfängt raus zu gehen. Die meisten, denke ich, fangen an die Kinder auf eine Decke zu legen. Vielleicht auch erst mal im Laufgitter auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Aber wann darf mein Kind im Sand spielen oder ins Gras? Worauf muss ich achten, wenn mein Kind im Gras liegt? Was mache ich, wenn mein Kind anfängt Gras, Sand oder Steine in den Mund zu stecken? Welche Pflanzen sind giftig? Es gibt so viele Fragen, die uns (zumindest beim ersten Kind) im Kopf herum sausen und wir müssen uns erstmal überlegen, wie wir eigentlich dazu stehen.

 

Mein Sohn ist im September geboren und somit war er bereits 6 Monate alt, als wir das erste Mal mit auf einem Spielplatz waren. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon selbst so mobil, dass er nicht auf einer Decke liegen blieb. Da wir ein Pferd zu unserer Familie zählen dürfen, waren wir allerdings von Beginn an fast jeden Tag draußen im Stall gewesen und unser Zwerg hatte schon diverse Male im Stroh gelegen oder auch im Gras. Sobald er angefangen hat sich zu drehen und fortzubewegen, habe ich für mich entschieden, ihm nicht zu verbieten sämtliche neue Konsistenzen zu ertasten oder auch zu erschmecken. Da ich durch meinen Beruf schon einiges gesehen hatte, fiel es mir leichter zu ertragen, dass er alles in den Mund nahm, trotzdem kam auch ich an meine Grenzen. Hier fing ich an zu überlegen, bis wohin ich es meinem Sohn erlauben wollte und ab wann ich eine Grenze ziehen musste, vor allem um seine Gesundheit nicht zu gefährden. Hier nun also MEINE Gedanken zu dem Thema:

 

Sand ist ok

 

Gräser sind ok

 

Matsch ist ok

 

Steine nur so große, dass er sie nicht verschlucken kann

 

Pflanzen muss ich mich schlau machen, was giftig ist

 

  Maiblumen, Fingerhut, Tollkirsche, Vogelbeeren, Buchsbaum,

 

Efeu, Oleander, Farn, Kirschlorbeer, Rhododendron, rohe

 

Kartoffeln, rohe Aubergine, Tomatenpflanzen (Das ist nur ein kleiner Ausschnitt also bitte nagelt mich nicht darauf fest. Aber diese konnte ich mir so für den Alltag merken)

 

Kot jeglicher Art geht nicht!

 

Pfützen nur, wenn kein Öl durch Autos oder ähnliches darin sein könnte

 

Stöcke sind ok solange sie nicht schimmlig/faulig sind

 

Blätter sind ok wenn sie frisch oder nur getrocknet sind

 

Heu und Stroh sind kein Problem für mich

 

 

 

Viele fragten mich, wieso ich ihn alles in den Mund stecken lasse und warum ich ihm das nicht weg nehme. Durch meinen Beruf weiß ich, dass Kinder in diesem Alter in der oralen Phase sind. Das bedeutet, sie erfahren Dinge (die wir mit den Händen ertasten und mit den Augen ansehen) durch das erfühlen mit der Zunge. Sie schieben sich Gegenstände in den Mund um die Oberfläche zu ertasten, die Konsistenz wahrzunehmen, die Temperatur zu fühlen und natürlich auch den Geschmack. Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Zwerge diese ganzen Dinge, die für uns schon so selbstverständlich zur Welt dazu gehören, noch nicht kennen. Mir war wichtig, dass unser Sohn diese Erfahrungen machen darf und nicht später, wenn ich vielleicht nicht dabei bin, diese Erfahrungen nachholt. Dieses Phänomen habe ich bei meiner Arbeit häufig erlebt. Vor allem Sand hat einen ganz besonderen Reiz für Kinder und irgendwann machen sie diese Erfahrung; entweder mit uns, oder eben ohne uns.

 

Ich bin überzeugt, dass wenn ich mir Gedanken über meine eigenen Grenzen mache, und ich die Sicherheit meines Kindes gewährleisten kann, nichts gegen dieses ausleben der oralen Phase draußen spricht. Im Gegenteil: es hält unsere Kinder gesund und stärkt das Immunsystem und ist somit eine wichtige Grundlage für die Gesundheit unserer Zwerge. Mein Appell: Lasst sie essen und wünscht guten Appetit  ;-)

 

Ansonsten darf unser Sohn sich dreckig machen so viel er möchte. Ich versuche immer ausreichend Wechselwäsche dabei zu haben, damit ich ihn nicht einschränken muss. Bei nassem Wetter Regensachen an und raus mit euch, denn auch Regen kennen unsere Zwerge doch noch nicht! Wettergerechte Kleidung ist das A und O damit unsere Kinder sich frei entfalten können.

 

Es gibt kein falsches Wetter nur falsche Kleidung!
Es gibt kein falsches Wetter nur falsche Kleidung!

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